Fraktionsantrag: Gesundheitsversorgung muss städtische Aufgabe sein

Veröffentlicht am 25.10.2019 in Fraktion

Die Fraktion SPD + LINKE ist besorgt, weil in den vergangenen Monaten vermehrt niedergelassene Hausärzte in Böblingen altersbedingt aufgehört haben und weitere wohl in der nächsten Zeit folgen werden und hat deswegen zwei grundlegende Haushaltsanträge zum Thema städtische Gesundheitspolitik gestellt.

„Es wird eklatant deutlich, dass in der Stadt Böblingen eine Gesundheitskonzeption fehlt, denn die betroffenen Hausärzte sind nicht überraschend in das Rentenalter gekommen. Von Seiten der Stadt hätte man sich viel früher darum kümmern müssen, was passiert, wenn Wechsel anstehen, was kann man als Stadt tun, dass man für junge Ärztinnen und Ärzte attraktiv ist. Heutzutage reicht es nicht aus, dass man sich darauf zurückzieht, dass die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg den Sicherstellungsauftrag habe. Gesundheit muss städtische Aufgabe sein,“ so Florian Wahl, Vorsitzender der Fraktion SPD + LINKE.

Aus diesem Grund hat die Fraktion SPD + LINKE als einen Schwerpunkt für die Haushaltsberatungen 2020 die Einrichtung einer dauerhaften städtischen Gesundheits- und Pflegekonferenz beantragt, die in regelmäßigen Abständen tagt. Dort sollen beraten lokal ansäßige Ärztinnen und Ärzte, Zahnärztinnen und Zahnärzte, Vertreter und Vertreterinnen der Pflege, der Krankenkassen, soziale Träger und die Stadt regelmäßig mit dem Ziel, Hausärzte- und Kinderärztemangel sowie Pflegeengpässe zu verhindern und eine zuverlässige medizinische Versorgung zu garantieren.

Des Weiteren beantragt die Fraktion SPD + LINKE, dass die Stadt Böblingensich an der Initiative „Perspektive Hausarzt Baden-Württemberg“ des Hausärzteverbands Baden-Württemberg beteiligt und aktiv auf der Praxisbörse für Hausärzte werden. Die notwendigen Mittel sind in den Haushalt einzustellen.

„Wir müssen aus der Passivität heraus. Es darf nicht sein, dass Böblingen zwar Stadtmarketing betreibt, um mehr Touristen in die Stadt zu bekommen, aber ob wir in Zukunft noch ausreichend Ärzte und Pflegekräfte haben, wird dem Zufall oder anderen überlassen. Da müssen wir aktiv werden und uns auch auf Landesebene engagieren und vorhandene Plattformen wie die „Perspektive Hausarzt Baden-Württemberg“ nutzen,“ so Wahl abschließend.

Der Originalantrag kann hier nachgelesen werden.

 
 
 

 

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