"Nicht kopflos rein, auch nicht kopflos raus"

Veröffentlicht am 23.08.2009 in Wahlen

Der SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier hat sich im Sommerinterview des Berichts aus Berlin für einen klare Strategie bei einem Rückzug der Bundeswehr aus Afghanistan ausgesprochen.

Steinmeier warnte zugleich vor überhasteten Schritten in dieser Frage: "Wir sind nicht kopflos rein, wir werden auch nicht kopflos raus." Er wolle mit dem neuen afghanischen Präsidenten besprechen, wie lange der Aufenthalt noch dauern solle und wie ein mögliches Ende aussehen könnte.

"Mich nervt die Kakophonie"

Zugleich kritisierte er die Unstimmigkeiten innerhalb der Union beim Thema Afghanistan. Ihn nerve die "Kakophonie" in der Union. Deutschland stehe in großer außenpolitischer Verantwortung. "Deshalb wünsche ich mir, dass die Vielfalt der Meinungen in dieser Frage in der Union bald möglichst einer vertretbaren, verantwortbaren Haltung zugeführt wird", so Steinmeier.

Verärgert über General Motors

Der SPD-Kanzlerkandidat kritisierte zudem das Vorgehen des US-Autobauers General Motors im Fall Opel. Er habe erwartet, dass am Freitag im Aufsichtsrat von General Motors eine Entscheidung fallen würde. "Ehrlich gesagt, geärgert habe ich mich auch", so Steinmeier. Daher habe er in der Nacht erneut mit seiner amerikanischen Amtskollegin Hillary Clinton gesprochen und ihr erläutert "warum wir für dieses Magna-Konzept stehen, weil es eben die vier deutschen Opel-Standorte in Deutschland erhält". Zudem habe er sie gebeten, den Verantwortlichen noch einmal die deutschen Argumente vorzutragen.

"Rote-Socken-Kampagne"

Steinmeier schloss erneut eine Zusammenarbeit der SPD mit der Linkspartei auf Bundesebene aus. Er sehe natürlich, "wie einige in der Union schon unruhig mit den Füßen scharren und ganz gerne eine 'Rote-Socken-Kampagne' wieder lostreten wollen". Er sei aber nicht nervös. Es werde der Union aber nicht gelingen, diese Frage noch einmal "zu einer Schicksalsfrage der Nation hochzureden."

 
 
 

 

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