Bauherrengemeinschaft, ein Erfolgsmodell?!

Veröffentlicht am 08.03.2014 in Kommunalpolitik

Wir erinnern uns. Die Stadt Böblingen rang sich durch, eine neue Bau- und Wohnform zu wagen bzw. anzubieten. Eine Bauherrengemeinschaft sollte sich finden, die harmonisch zusammenleben sollte. Stadtnah und kostengünstig.
 

Eine Anzahl von Bauherren tat sich, wie gewollt, zusammen, um gemeinsam ein Haus zu planen, zu bauen und später zu bewohnen. Durch das Modell wollte man quasi eine Wohngemeinschaft gründen, in der Menschen das „Wir- Geführ“, im Notfall Hilfe zur Selbsthilfe leben, sich gegenseitig unterstützen und gemeinsam auch Freizeit verbringen.

Das war bereits vor ca. drei Jahren. Was ist daraus geworden? Es scheint, als habe die Stadtplanung ganz gut funktioniert. Dagegen sprechen sich auftürmende Schranken, die angeblich so ausgelegt werden, dass die Bauherrengemeinschaft keinen Vorteil daraus ziehen
kann. Gefundene Altlasten auf dem von der Stadt zur Verfügung gestellten Grundstück sollten mit anteiligen Kosten belegt werden. Es ist schwer zu verstehen, dass eine Stadt ein Grundstück mit Altlasten verkauft. Selbst wenn die Altlasten entfernt sind und neue noch nicht gefunden wurden, sollte man meinen, der Erwerber bleibt davon befreit ggf. für weitere Altlasten aufzukommen.


Neue Probleme tauchen auf, als das Nachbargrundstück an einen großen Bauträger verkauft wird. Dieser Träger möchte sich nicht an der ausgewiesenen Gemeinschaftsfläche beteiligen, dafür eigene Flächen kostenlos an die Baugemeinschaften übertragen und Baulasten eintragen. Irgendwann kann man sich einigen. Enttäuschung macht die Runde. So nach und nach fühlt sich die Bauherrengemeinschaft von den Fachleuten der Stadt nicht mehr ohne Weiteres vertreten. Viel Vertrauen wird verspielt. Misstrauen macht sich breit.


Februar 2014: Ein Optionsnehmer zieht zurück, jetzt soll die Gemeinschaftsfläche nur noch auf drei statt auf vier Häuser aufgeteilt werden. Ich denke, jetzt ist Verhandlungsgeschick und
Vertrauen mit dem absoluten Willen aller Beteiligten, das von der Stadt initiierte Bauherrenmodell zum Ziel zu führen, gefragt. Nach drei Jahren muss genug Druck aufgebaut und genug Willen vorhanden sein, dass „unser Vorzeigeprojekt“ mit der nötigen fachlichen Unterstützung vonseiten der Stadt zu einem guten Ende geführt wird. Der Wunsch aller, dass das Projekt zu einem zukunftsorientierten Erfolg wird, muss Zwang genug sein, vorwärts zu kommen.


Wolfgang Hensel
SPD-Fraktion

 
 
 

 

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