Tod des Altkanzlers: Was Helmut Schmidt mit Böblingen verband

Veröffentlicht am 10.11.2015 in Presseecho

Helmut Schmidt (2.v.r.) und Alexander Vogelgsang (1.v.r.) Foto: KRZ-Archiv

Erinnerung an den legendären Böblinger Auftritt des ehemaligen SPD-Bundeskanzlers

Von Jan-Philipp Schlecht/Kreiszeitung Böblinger Bote

BÖBLINGEN/HAMBURG. Helmut Schmidt ist tot. Der 96-Jährige Bundeskanzler a.D. ist am Dienstagnachmittag in seinem Haus in Hamburg-Langenhorn verstorben. Dies teilte sein behandelnder Arzt mit. Schmidt musste in den vergangenen Wochen mehrfach im Krankenhaus behandelt werden. Zuletzt hatte sich sein Gesundheitszustand zunehmend verschlechtert.

Der ehemalige SPD-Bundeskanzler hatte auch einen engen Bezug zu Böblingen, genauer gesagt zu Böblingens Ex-Oberbürgermeister Alexander Vogelgsang. Der SPD-Politiker arbeitete vor seiner Zeit im Böblinger Rathaus im Bonner Büro von Helmut Schmidt. Und bekam von Schmidt im OB-Wahlkampf 1986 prominente Unterstützung.

Nachdem Vogelgsang im ersten Wahlgang seinem konservativen Mitbewerber Eugen Beck nur knapp mit 45,3 zu 46,1 Prozent unterlegen war, kam es zur Stichwahl. Der Wahlkampf verlängerte sich um zwei Wochen. Und legte an Intensität zu. Da kam es Alexander Vogelgsang mehr als gelegen, dass er seinen Noch-Arbeitgeber Schmidt für einen Wahlkampf-Auftritt gewinnen konnte.

Der prominente Unterstützer aus Bonn ließ sich nicht lange bitten und sprach im Böblinger Feuerwehrgerätehaus. Dem erstaunten Publikum legte der Altkanzler seinen Mitarbeiter Vogelgsang wärmstens ans Herz - "auch wenn er ihn ungern gehen lässt", so die Worte von Helmut Schmidt.

Die Rede des "Edelhelfers" mag bei dem ein oder anderen den Ausschlag gegeben haben. Vogelsgsang gewann die Stichwahl mit 51,8 Prozent gegen Beck, der nur noch 46,6 Prozent der Voten holen konnte. Für Böblingen ein prägendes Ereignis: Vogelgsang sollte der Stadt 24 Jahre lang als Oberbürgermeister vorstehen.

 
 
 

 

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