Abschied und Neuanfang

Veröffentlicht am 03.09.2009 in Fraktion

Ein großer personeller Umbruch ergab sich bei den letzten Wahlen für den Böblinger Gemeinderat. Dabei hat sowohl der Wähler bei manchem Kandidaten anders entschieden, als sich die Bewerber selbst erhofft hatten, wie auch manche Alt-Stadträte selbst, indem sie nicht wieder kandidierten.

18 Mitglieder des alten Gremiums gehören dem neuen Gemeinderat nicht mehr an. Dabei spielt natürlich die in der letzten Legislaturperiode als Sparmaßnahme beschlossene Verkleinerung des Gemeinderats von 40 auf 32 Mitglieder eine große Rolle. Auch in der SPD-Fraktion ergab sich ein tiefgreifender Wechsel. Nachdem wir das Wahlergebnis gegenüber der letzten Wahl halten konnten und zur zweitstärksten Fraktion im Gemeinderat aufschließen konnten, ergab sich aus der Verkleinerung des Gremiums ein Rückgang der Sitzanzahl von 9 auf 7.

Besonders schmerzlich für uns ist das Ausscheiden von Ursula Kupke, die nach 20 Jahren Gemeinderat nicht wieder kandidierte. Die 20 Jahre hat man ihr nur bei der Erfahrung angemerkt; die Ideen, das Engagement, die allgegenwärtige Präsenz und ihr Einsatz vor allem für die Kultur und die sozialen Belange blieben bis zum letzten Tag im Gremium und draußen bei den Menschen vorbildlich. Doch wer sie kennt, der weiß, dass sie auch ohne Gremium weiter ehrenamtlich aktiv bleibt.

Mit Adolf Gann verlieren wir unseren „Vorzeige-Gewerkschafter“. Nahezu ein Leben lang beim Daimler und als Betriebsrat immer unterwegs im Auftrag und zum Wohl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Legendär auch seine Auftritte im Gemeinderat als es darum ging, die immer mehr ausufernden verkaufsoffenen Sonntage zu verhindern. Wenigstens im Ortschaftsrat Dagersheim bleibt er uns erhalten. Für den Gemeinderat kandidierte auch er nach 20 Jahren nicht mehr.

Auch Fritz Brezing wird uns fehlen. So war er es, der uns in verbissenen Diskussionen immer wieder mal aufheiterte und mit seiner humorvollen Art die Lage entspannte. In seinen 10 Jahren Gemeinderat blieb er seinen Schwerpunkten Technischer Ausschuss und Böblinger Mineraltherme treu. Als Stadtführer, Stollenführer und Ur-Böblinger kennt ihn fast jeder. Neuerdings kann man ihn sogar als Darsteller im Film „Zuflucht“ sehen.

Doch auch Verstärkung hat die SPD-Fraktion erhalten. Viele kennen ihn, als er noch auf dem Rathaus saß: Gerhard Münsinger. Der Dagersheimer hat viele Jahre die Rentenstelle der Stadt geleitet und konnte, nachdem er in den beruflichen Ruhestand ging nun die Seiten wechseln und für den Gemeinderat kandidieren – die Wähler haben ihn bestätigt.

Nun geht es wieder los. Die Sommerpause ist vorbei, die Sitzungen beginnen wieder. Die SPD-Fraktion hat sich konstituiert. Herbert Protze ist alter und neuer Fraktionsvorsitzender, Jochen Reisch übernimmt die Stellvertretung und Wolfgang Hensel die Kassenführung.

In einer Klausurtagung wollen wir von der der SPD-Fraktion unsere künftigen Arbeitsschwerpunkte festlegen. Dabei ist bereits heute festzustellen, dass die alten Themen auch die Neuen sein werden. Bürgerbeteiligung, Kinderbetreuung und Stadtentwicklung werden ganz vorne auf der Agenda stehen, wobei die abzusehenden Finanzprobleme im Böblinger Haushalt die Arbeit nicht leichter machen würden. Die SPD Fraktion will nach der Kündigung des städtischen Jugendreferenten auch das Thema „Neustrukturierung der Jugendarbeit“ aufgreifen. Darüber hinaus wird die „Kommunalisierung der Energieversorgung“ ein Schwerpunkt-Thema werden.

Doch zunächst wollen wir feiern - und zwar mit allen Böblinger Bürgerinnen und Bürgern, die dazu Lust haben: am Sonntag, dem 6. September von 11 Uhr bis 18 Uhr findet unser traditionelles Seefest am Oberen See statt – wie immer mit kostenlosem Flohmarkt.

 
 
 

 

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